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Vom Rosenverkäufer zum erfolgreichen Gastronom
Abdul Hamid Shaikh, in Indien (Nashik) geboren, kam mit 20 Jahren nach Berlin. DerAnfang war ein Kulturschock und alles andere als einfach. Ohne Sprachkenntnisseund Startkapital kam er beim Onkel in Kreuzberg unter. Mit Englisch schlug er sichdurch bis er in einem Sportstudio nach und nach deutsche und türkische Freundegewann und deutsch lernte. An die Zeit als Rosenverkäufer erinnert er sich: „Natürlichwurde ich auch manchmal rausgeschmissen und geärgert. Es war sehr kalt bis -20Grad und ich hatte keine richtige Jacke oder warme Schuhe.“ Aber er war sein eigenerHerr mit freier Zeiteinteilung, lernte Stadt und auch Menschen kennen.
Der gelernte Buchhalter startete zunächst als Barmann in einem indischen Lokal,wurde als Kellner angelernt und schlug ein Angebot, eine neue Filiale zu eröffnen, aus,wollte in Eigenregie einmal selbst ein Restaurant betreiben. Es folgten einige Jahre alsAssistent in einer Filmfirma: Köln, Prag, Nizza, Irland, Rom. 2004 wieder in Berlin,wollte er den Traum vom eigenen Restaurant umsetzen und fand eine Location inWestend durch eine Bekannte. Er hatte die Vision, ein neues Restauranterlebnis zuschaffen, das schlicht und elegant, ohne Kitsch und Bollywood auskam.
Harmonie der Essenzen – auf die perfekte Mischung kommt es an
Die Speisen sollten authentisch ohne vorgefertigte Saucen oderGeschmacksverstärker sein, hochwertiges Slow Food. Zentral war und ist dabei dieharmonische Verbindung der Geschmacksessenzen, der Rasas, von süß, sauer, scharf,bitter, herb und salzig, die dann auch den Namen gaben.
Ohne Bankkredit lieh er sich Geld von Freunden, Bekannten und Unterstützern,kellnerte in der Bauphase selbst noch weiter. Die Eröffnung 2005 war spannend: „Ichwusste nicht, wie ich die Gehälter zahlen sollte, wenn nicht genug Umsatzreingekommen wäre“, erinnert sich Abdul Hamid Shaikh.
Er ist mit einer Deutschen verheiratet. Die kleine Tochter wird zweisprachig erzogen.„Mir ist es wichtig, ihr die muslimische Kultur zu zeigen, die Verbindung von beidenWelten. Wir feiern hier Weihnachten und fahren auch zum Fastenbrechen nachIndien“, berichtet der Gastronom. Seine Eltern holt er jedes Jahr für zwei Monate nachBerlin. Im August wird dann jedes Jahr der Geburtstag des Restaurants gemeinsammit der Familie und mit einem großen Buffet und indischem Tanz gefeiert.